Dienstag, 13. Mai 2014


Momentan bin ich immer viel unterwegs deswegen schaffe ich es oft nicht mehr den Bericht am Sonntag fertig zu bekommen, dennoch versuche ich die letzten Wochen noch zu schreiben, deswegen wundert euch nicht, wenn es mal etwas später wird. ;-)

So jetzt bin ich endlich wieder Zuhause, hier ist es doch einfach am Schönsten! :)
Letzten Montag begann die Reise nach Kasaba. ;-) Die Busfahrt von Kasama zur ersten Haltestelle wo ich aussteigen musste, war eigentlich ganz angenehm. Mein erster Sitznachbar meinte mich schon am frühe Morgen schocken zu müssen und meinte ich säße im falschen Bus, gut das er Unrecht hatte. :P Danach hatte ich eine Frau mit 2 Kindern neben mir sitzen. Ein junges Mädchen (ca.5) und einen kleinen Jungen, gerade eine Woche alt. Da es auf einmal sehr eng war nahm ich das Mädchen auf den Schoß damit wir wenigstens richtig sitzen konnten. Aber das Mädchen war nicht so begeistert von mir und wollte lieber bei ihrer Mama sitzen und so haben wieder nachher einfach die Kinder getauscht und ich hatte die Fahrt über den kleinen Richard auf dem Arm. Der war soo winzig und die ganze Zeit nur am lächeln. Den hätte ich am Liebsten eingepackt und mitgenommen, wegen ihm hätte ich auch beinahe die Haltestelle wo ich aussteigen musste, verpasst, aber die Leute im Bus wussten zum Glück das ich dort raus musste und gaben mir noch gerade rechtzeitig bescheid. :)
Bei der Haltestelle habe ich dann eine Stunde warten müssen, bis ich einen Truckfahrer gefunden hatte, der mich bis zur Musaila Haltestelle mitgenommen hat. Klar ist es nicht gerade sicher bei Leuten einzusteigen aber anders kommt man nicht von A nach B und in solchen Fällen muss man einfach Vertrauen haben. Die Fahrt war auch ganz ruhig, keine langen Pausen und auch kein Platzmangel, so konnte ich Musik hören und die Augen zu machen. Nach 4 Stunden war ich dann auch bei der Musaila Station, dort habe ich mir dann ein Taxi gesucht und bin nach Samfya zu den Priestern gefahren. Father Felix hatte bereits auf mich gewartet und weil er leider keinen Schlafplatz für  mich hatte musste ich von da aus dann noch zu den Sisters laufen, wo ich übernachten sollte. Aber ich bin nicht allein dort hingegangen. Die Mädchen die neben den Priestern wohnen hatten sofort mit bekommen, dass ein weißes Mädchen dort ist und kamen sofort vorbei und begleiteten mich dann gemeinsam mit Father Felix zu den Sisters. Von den Sisters wurde ich direkt herzlich begrüßt und mir wurde Alles gezeigt. Als ich im Wohnzimmer saß hörte ich auf einmal Geräusche aus den Wänden und ich hatte sofort die Befürchtung das es Mäuse oder Ratten seien, da rief auch schon eine Sister nach mir und meinte ich sollte raus kommen. Sie stand auf der Veranda und meinte nur: „Guck mal“. Sie zeigte auf die Hausmauer und auf einmal kamen ganz viele Fledermäuse raus: War ich froh das es nur Fledermäuse waren! :P Das war echt ein schöner Anblick und dazu dann auch noch der schöne Sonnenuntergang. Wir standen bestimmt ne halbe Stunde dort und auf einmal war es dunkel. :P Vor dem Abendbrot hatte einer der Sisters noch heißes Wasser für mich gekocht, damit ich duschen konnte. Dort gab es zwar eine Dusche aber da kam kein Wasser raus. So hatte ich heißes Wasser aber keine Dusche. :P Aber das bin ich hier ja schon alles gewohnt. ;-) Zum Abendessen gab es Pommes und Kasawa Blätter. Jeder meint das ich die schon einmal gegessen hätte, wenn es wirklich so sein sollte, dann waren die Blätter diesmal echt der Hammer, denn es schmeckte wie Grünkohl und das esse ich echt gerne. Die Sisters staunten nicht schlecht als ich mir immer wieder mehr auf den Teller tat, denn alle Volunteers die sie bis jetzt kennen gelernt hatten, mochten dies gar nicht. Kann ich nicht verstehen. ;-) Nach dem Essen bin ich nur noch ins Bett, da ich hundemüde von der Fahrt war und mein Wecker auf 6 Uhr gestellt war. Am Morgen bin ich dann nach dem Aufstehen schon zu den Fathers gelaufen, den ich gesagt hatte dass ich um 7 Uhr da sei. Aber als ich ankam war dort keiner, so wartete ich erst einmal, denn von Nils war auch noch nix zu sehen. Ich wusste zwar dass er nachts um 4 Uhr bei den Fathers angekommen war aber ich wusste nicht in welchem Zimmer er schlief. Irgendwann kam dann ein Father und so wusste ich in welchem Zimmer Nils sich befand. Trotz nur 3 Stunden Schlaf hab ich ihn direkt geweckt, aber dafür ganz lieb weil er an dem Tag Geburtstag hatte. Seine ersten Worte waren „Oh nein“. Weiß auch nicht was er damit meinte :D Nach dem Frühstück sind wir Beide zum Strand gegangen und haben die schöne Aussicht genossen. Da wo Kim, Panos, Julie und Ich im November saßen war dieses Mal nichts außer Wasser. Am Liebsten wären wir eine Runde schwimmen gegangen aber dafür blieb leider keine Zeit. Um 10 Uhr sollten wir eigentlich von einem Priester der uns mit nach Kasaba nehmen wollte, abholen, der kam dann ne gute Stunde später. :P Gute 45 Minuten später waren wir dann auf den Weg nach Kasaba. 2 Stunden Autofahrt lagen vor uns, aber nichts mit ruhiger Straße. Selbst ich konnte bei diesen Straßenverhältnissen kein Auge zu bekommen. Um 14 Uhr waren wir dann endlich in Kasaba angekommen und wurden auch schon sehnsüchtig von Panos und Julie erwartet. Nach der Begrüßung und dem Zimmer beziehen, gab es erst einmal Essen und dann sind wir mit den anderen Beiden ins Krankenhaus, dort wo der Arbeitsplatz von Panos und Julie ist. Wieder gab es eine Führung durch das Krankenhaus aber diesmal war einiges mehr los und so konnten wir auch das Labor sehen und den Leuten beim Arbeiten zu schauen. Natürlich musste ich mit Julie wieder zur Babystation und als wir dort das Zimmer betraten lag dort auch direkt ein Baby eingehummelt in einer Decke auf dem Bett. Wir durften das kleine Mädchen natürlich direkt auf dem Arm nehmen. Dieses zarte Püppchen war gerade mal ein paar Stunden alt. Ganz winzig und sie hatte auch noch ein ganz helles Gesicht und weiße Händchen. :)
Das Krankenhaus ist echt groß wenn man überlegt das Kasaba ein kleines Dorf ist. Hier hätte es mir sicherlich auch gut gefallen. ;-)
Nach der Führung ging es zu Panos nachhause und dort begann dann Nils Geburtstagsparty. Wie die war? Nicht Chaotensicher :P Das ist wenn vier verrückte wieder auf einander treffen. Das nichts kaputt gegangen ist war auch Alles, aber auf jeden Fall hatten wir eine Menge Spaß. Trotz wenig Schlaf waren Julie und Ich schon um 7 Uhr wach und bereit für die Arbeit, okay, mehr oder weniger bereit. :D Julie arbeitet im Krankenhaus in der Pharmacy, also alles was mit Medikamenten zu tun hat. Sie gibt den Patienten die verordnete Dosis an Medikamenten. Die wird vorher immer schon in kleine Tütchen gepackt. Dieses Mal durfte ich das machen, so hatte ich auch was zu tun. Panos arbeitet dort im Labor und untersucht das Blut, auch sehr spannend. Nach dem Mittagessen merkten wir doch ein wenig die Müdigkeit und legten uns kurz aufs Ohr. Als wir wieder wach wurden, war es bereits 16 Uhr, passend zum Feierabend. :D So sind wir dann auch noch bis abends liegen geblieben. :P Bevor es zu den Jungs ging bin ich noch duschen gegangen. Dieses Mal gab es wieder eine Dusche ohne Wasser und eine große Tonne mit kaltem Wasser. Aber trotz der Eimer mit kalten Wassers, war dieses Duschen gar nicht so unangenehm, der Schock hielt nur kurze Sekunden an. :D Das wird glaub ich echt komisch, wenn ich wieder ganz normal den warmen Wasserhahn von der Dusche aufdrehen kann. :P
Donnerstagmorgen wollte ich eigentlich wieder mit Julie zur Arbeit, nur kam ich dieses Mal nicht aus dem Bett, erst als Julie mich gegen 10:30 Uhr weckte, konnte ich mich so langsam von dem Bett trennen. :P Den Nachmittag war ich dann mit Julie auf Arbeit und später waren wir bei Lister und Innocent. Die Beiden hatten wir im August bei unserem Workshop kennen gelernt. Innocent hatte ich bereits im November einmal wieder gesehen, aber nicht Lister und so hab ich mich riesig gefreut sie nach genau 8 Monaten wieder zusehen. Dieses Mal hatte sie auch ein Bäuchlein, denn im nächsten Monat gibt es in Kasaba Nachwuchs. :)
Den restlichen Abend hatten wir 4 dann mit Wizzard spielen verbracht und ausnahmsweise hab ich dieses Mal gewonnen, ich muss ja auch mal Glück haben. :P
Freitagmorgen klingelte dann um 5 Uhr unser Wecker. Aufgestanden sind wir Mädels gegen 5:50 Uhr, reichte vollkommen :D Unser Fahrer der Nils und Mich zur Musaila Haltestelle bringen sollte, kam gute 45 Minuten später als abgemacht. :P Eigentlich ist es ja unmöglich auf der 2stündigen Strecke zu schlafen, aber Nils und Ich haben es diesmal geschafft. Zwar sind unsere Köpfe immer mal wieder zusammengestoßen aber das war harmlos.
Gegen 10:30 Uhr fanden wir dann einen Truckfahrer der uns bis zur Mukando Haltestelle mitgenommen hat. Die Fahrt war auch wieder ganz angenehm. Genau um 15 Uhr kamen wir dann dort an und wie der Zufall es wollte, stand dort ein Bus der gerade los fahren wollte, als wir zum Bus rannten und der Busfahrer meinte, dass er nach Kasama fahren würde. Das nenne ich Glück. :P Ich bekam sogar direkt den Platz hinter dem Busfahrer. :P
Um 21 Uhr kamen wir Beide dann in Kasama an und wurden Zuhause von Kim und 2 Freunden mit leckerer Pizza und tollen Kuchen erwartet. :)
Am Mittwoch fing bei mir schon der Husten an und Donnerstag bekam ich noch etwas Kopfschmerzen und Temperatur dazu. Da ich ja schon das letzte Mal das Glück hatte und dort Malaria bekam, hatte ich jetzt Angst es wieder zu bekommen. Deswegen bin ich dann am Samstag, nachdem ich meinem Arzt bescheid gesagt hatte zum Krankenhaus. Zum Glück war es dieses Mal nur Grippe. Aber für mich steht fest, das war das letzte Mal das ich in Kasaba war, dieses Dorf mag mich einfach nicht. :D
Den Samstag hab ich mich dann auch ausgeruht, musste aber am Nachmittag mit John und Longwa zu dem Fußballspiel von Kasama United. Ich hatte es den Jungs ja versprochen. Dieses Mal hab ich den Jungs wohl auch etwas Glück bringen können, sie hatten nämlich 4:1 gewonnen. So langsam macht selbst mir das Fußball gucken Spaß. :P

Den restlichen Tag haben wir ganz ruhig verbracht. Heute Morgen war ich nicht in der Kirche, da ich wahrscheinlich die ganze Kirche voll gehustet hätte. So hab ich mich auch heute nur ausgeruht und etwas fern geschaut. Morgen sind die 4 Wochen Schulferien endlich wieder um und ich sehe alle meine Rabauken wieder. Gott sei dank! :)

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